Pflege von Defizitflächen des Naturschutzgroßprojekts „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“
Am 18.08.2016 wurde durch die Thüringer Aufbaubank (TAB) ein Projekt genehmigt, welches der langfristigen Erhaltung wertvoller Lebensräume und gefährdeter Arten dient.
Im Rahmen des Projektes sollen sogenannte Defizitflächen innerhalb der Kerngebiete des Naturschutzgroßprojektes „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“, für die aktuell keine landwirtschaftliche Nutzung oder Pflege (etwa durch Naturschutzverbände) existiert, gepflegt werden, um die Funktionsfähigkeit der Biotope im Hinblick auf den Naturschutz und die Nachhaltigkeit der im Rahmen der Laufzeit des Naturschutzgroßprojekts „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“ (1996-2006) durchgeführten biotopersteinrichtenden Maßnahmen („Erstpflegemaßnahmen“) zu sichern.
Durch die beantragten Maßnahmen soll einer Verschlechterung des Zustands der FFH-Lebensraumtypen bzw. der FFH-Anhangsart Frauenschuh (Cypripedium calceolus) (zwei Maßnahmeflächen) entgegengewirkt werden.
Die einzelnen Maßnahmeflächen (insgesamt 21 Teilflächen) liegen in den Kerngebieten des Naturschutzgroßprojektes „Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal“. Sie befinden sich in den Naturschutzgebieten „Gleistalhänge“ (NSG 273; Maßnahmeflächen 2 bis 11) bzw. „Kernberge und Wöllmisse bei Jena“ (NSG 451; Maßnahmefläche 12) und im Bereich der NATURA 2000-Gebiete (FFH-Gebiete) 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ (Maßnahmeflächen 1 bis 11) bzw. 128 „Kernberge – Wöllmisse“ (Maßnahme-fläche 12).
Die Personalkosten werden vom Landratsamt Saale-Holzland-Kreis (Projektträger) getragen. Durch die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt wird auch die fachliche Begleitung des Projekts vor Ort abgesichert.
In Zusammenarbeit mit der Natura2000-Station „Mittleres Saaletal“ soll ein Teil der Projektflächen nach erfolgter Bearbeitung auch der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt werden, etwa durch geführte Exkursionen.
In einem Teil der Flächen sollen vor Abschluss des Projektes Effizienzkontrollen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit der praktizierten Pflege belegen zu können.